Dickdarmspiegelung (Koloskopie)

Definition

Die Dickdarmspiegelung (Koloskopie) ist eine endoskopische Untersuchungsmethode des unteren Verdauungstraktes welche mit einem flexiblen, 12-15 mm durchmessenden 130-160 cm langen Endoskop durchgeführt wird. Das Endoskop wird durch den After, den Enddarm (Rektum)  und den gesamten Dickdarm (Kolon) bis in den Blinddarm (Zökum) vorgeschoben. Auch die Beurteilung des unteren Dünndarmes (terminales Ileum) ist möglich. Dann wird die Untersuchung Ileo-Koloskopie genannt. Zur besseren Übersicht der Darmanteile in Kurven und hinter Falten wird der Darm durch einblasen von Luft oder Kohlendioxid (CO2) zur vollen Entfaltung gebracht. Im Rahmen der Feinbeurteilung während des Geräterückzugs können Gewebeproben (Biopsien) zur weiteren histopathologischen Untersuchung gewonnen werden. Auch Polypen (in aller Regel gutartige Darmgeschwulste) werden in gleicher Sitzung, sofern gefahrlos möglich, mit der elektrischen Schlinge abgetragen (Polypektomie). Die Abtragung ist grundsätzlich angezeigt, da sich Polypen im weiteren Verlauf zu einem Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) entwickeln können.

Bei der Koloskopie können durch den direkten Blick auf die Darmschleimhaut mit einem HDTV Endoskopselbst kleinste Darmpolypen und Tumore sowie entzündliche Schleimhautveränderungen entdeckt werden. Die vollständige Koloskopie ist daher die aussagekräftigste Untersuchungsmethode des unteren Verdauungstraktes und stellt derzeit den Goldstandard zur  Früherkennung und Vorsorge von Darmkrebs dar.

Die Untersuchung dauert normalerweise 20-30 Minuten. Falls Gewebeproben entnommen oder Polypen abgetragen werden, verlängert sie sich endsprechend.

Da die Koloskopie von vielen Menschen als unangenehm empfunden wird, führen wir diese auf Wunsch gerne mit einer Sedierung (Kurznarkose) durch.

Gründe für eine Koloskopie
  • Vorsorgeuntersuchung ab dem 55. Lebensjahr  (oder bei familiär gehäuftem Darmkrebs ggf. früher)
  • Positiver Test auf verstecktes Blut im Stuhl (iFOBT)
  • Teerstuhl (schwarze Stuhlverfärbung)
  • Ungewollte Gewichtsabnahme
  • Tumorsuche
  • Tumornachsorge
  • Blutarmut (Anämie)
  • Stuhlgangsveränderungen (Durchfall, Verstopfung)
  • Verdacht auf chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED)
  • Kontrolle nach Entfernung von Darmpolypen (gutartige Darmgeschwulste)
Vorbereitung zur Koloskopie

Die sorgfältige Vorbereitung und Reinigung des Darms ist unabdingbare Voraussetzung für eine aussagekräftige Untersuchung. Bei verunreinigtem Darm ist eine hinreichende Beurteilung der Schleimhaut nicht möglich und kleine Befunde (z.B. kleine Darmpolypen) können leicht übersehen werden. In manchen Fällen muss die Untersuchung sogar abgebrochen und zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden. Daher möchten wir Sie bitten, zur Vorbereitung Ihrer Koloskopie diese Anweisung sorgfältig zu lesen und zu beachten, um Ihnen eine optimale, gut verträgliche und aussagekräftige Untersuchung anbieten zu können.

Ist eine Koloskopie unangenehm?

Zur Darmentfaltung eingeblasene Luft kann während und nach der Untersuchung kurzzeitig Darmblähungen verursachen, die allerdings meist schnell wieder verschwinden. Dieser Effekt ist bei der Verwendung von Kohlendioxid (CO2) deutlich abgeschwächt. Manchmal spüren Sie auch das Gerät, wenn es im Vorschub um Kurven geführt wird. Zur besseren Führung des Endoskops muss zudem manchmal von außen auf den Bauch etwas Druck ausgeübt werden. Dies führt dazu, dass die Koloskopie mitunter als unangenehm empfunden wird.

Wenn Sie sich für eine Sedierung entscheiden, wird die Untersuchung für Sie völlig unbemerkt von statten gehen.

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