Bei der Durchführung einer Sedierung halten wir uns streng an die Vorgaben der aktuellen Leitlinie „Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“ herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Grundsätzlich führen wir während der Sedierung eine kontinuierliche Überwachung (Monitoring) Ihrer Herz-, Kreislauf- und Atemfunktion durch und arbeiten ausschließlich mit doppeltem Assistenzpersonal (3 Personen im Raum). Nach Abschluss der Untersuchung werden Sie sich unter Fortführung des Monitorings in einem separaten Raum ausruhen, bis Sie wieder vollkommen wach sind. Dann bieten wir Ihnen im Bereich unserer Anmeldung ein warmes Getränk und einen kleinen Imbiss zur Stärkung an. Etwa eine Stunde nach Beendigung der Untersuchung wird das ärztliche Abschlussgespräch geführt.
Der Gesetzgeber hat für den Fall einer Sedierung sehr eindeutige Regeln ohne individuellen Ermessensspielraum erlassen. Es darf bis zu 24 Stunden nach der Sedierung kein Fahrzeug gelenkt, keine gefährliche Maschine bedient oder ein Geschäft von größerer Tragweite getätigt werden. Die betroffene Person wird als geschäfts- und fahruntüchtig eingestuft. Auch wenn das subjektive Befinden nach der Untersuchung und der Sedierung gut, meist sogar völlig unbeeinträchtigt ist, müssen Sie sich zwingend von einer Begleitperson aus der Praxis abholen lassen. Alternativ können Sie ein Taxi nehmen, wenn Sie der Taxifahrer bis an die Haustüre bringt. Die selbstständige Verwendung eines Kraftfahrzeugs/Fahrrads oder die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ohne eine Begleitperson ist nicht gestattet.
Für den Tag der Untersuchung erhalten Sie auf Wunsch eine Krankmeldung; in Ausnahmefällen auch für den Folgetag.
Bei der Sedierung wird ein medikamentös (Propofol, Midazolam) erzeugter kurzer „Dämmerschlaf“ bis hin zu einer kurzen Bewusstlosigkeit erzeugt. Oft wird auch von einer Kurznarkose gesprochen. Das ist deutlich weniger belastend als eine klassische Vollnarkose, da u.a. keine künstliche Beatmung erforderlich ist. Es wird lediglich eine Venenverweilkanüle am Unterarm benötigt um die Medikamente verabreichen zu können.
Grundsätzlich können sowohl die Magenspiegelung (ÖGD) als auch die Dickdarmspiegelung (Koloskopie) auf Wunsch ohne eine Sedierung durchgeführt werden.
Da jedoch nicht jeder Patient eine solche Untersuchung gleich gut toleriert, kann eine Sedierung zur Verbesserung des „Patientenkomforts“ und der Untersuchungsbedingungen sinnvoll sein bzw. die Untersuchung überhaupt erst möglich machen.
Nach unserer persönlichen langjährigen Erfahrung wünschen über 90 % aller Patienten die Durchführung sowohl der Dickdarmspiegelung als auch der Magenspiegelung unter Anwendung einer Sedierung.
Die Sedierung ist ein sehr weit verbreitetes Verfahren bei der Durchführung endoskopischer Untersuchungen. Das Verfahren weist in der Hand des erfahrenen Arztes eine sehr niedrige Komplikationsrate auf. Dennoch ist man vor Komplikationen niemals zu 100 % gefeit. Für den unwahrscheinlichen Fall einer Notfallsituation kommt uns der Standort unserer Praxis in den Räumlichkeiten des Loretto-Krankenhauses zu Gute. Das Notfall- und Reanimationsteam ist praktisch vor Ort, darüber hinaus verfügt das Loretto-Krankenhaus über eine Intensivstation. Dies bietet für Sie eine zusätzliche Sicherheit wenn Sie sich für eine Sedierung entscheiden.
Wenn Sie sich für eine Sedierung entscheiden, wird die Untersuchung für Sie völlig unbemerkt von statten gehen.
Sprechen Sie mit uns!